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Das Alpha und das Omega – Zwei Krisen im Adventismus

Wenn wir die letzte Wegstrecke bestehen wollen, müssen wir aus der Geschichte lernen. Dies gilt nicht nur in Bezug auf die in der Bibel aufgezeichnete Geschichte (s. 1.Kor 10,11) und die im Großen Konflikt festgehaltenen Ereignisse (s. Vorwort zum GKo), dies gilt auch besonders in Bezug auf unsere eigene Adventgeschichte. In diesem Zusammenhang sprach Ellen White von einem Alpha und einem Omega des Abfalls. Das Alpha musste sie in ihren Tagen erleben. Das Omega sollte bald folgen und sie erschauderte bei diesem Gedanken. „Wir stehen jetzt am Alpha dieser Gefahr. Das Omega wird eine erschreckende Natur haben.“ 1SM 197 
Die erschreckende Natur des Omega-Abfalls besteht, wie folgendes Zeugnis zeigt, in dem Ausmaß, den er annehmen soll. Während das Alpha des Abfalls den Beginn darstellt, und damit auf einen bestimmten Herd beschränkt bleiben sollte, würde das Omega des Abfalls offensichtlich ein erschreckendes, sich bis zum Ende entwickeltes Ausmaß annehmen. (1AB 199)
„Eins ist sicher und wird bald erkannt werden, dass der große Abfall, der sich entwickelt, zunimmt und stärker wird. Das wird so weitergehen bis der Herr mit einem Schrei vom Himmel herabkommt....“Testimonies, Series B, No.7, S. 57
Wollen wir wissen, wie wir uns in den Tagen des Omega-Abfalls zu verhalten haben, müssen wir die Ratschläge und Wegweisungen beachten, die Ellen White während der Alpha-Krise gab. Wir müssen aus der Geschichte lernen, um nicht die gleichen Fehler zu wiederholen, die in der Vergangenheit gemacht wurden. „Es ist mir gezeigt worden, dass wir in unserer Erfahrung den selben Zustand der Dinge angetroffen haben und antreffen werden.“ BCL 124
In der Alpha-Krise finden wir den Zustand und die Erfahrung, die auch auf uns kommen soll. Ellen White schreibt: „Die Geschichte der Vergangenheit wird sich wiederholen; alte Streitfragen werden zu neuem Leben erweckt, und Gottes Volk wird von allen Seiten von Gefahr umgeben sein.“ Zeugnisse für Prediger 96 und „Wir haben für die Zukunft nichts zu befürchten, es sei denn, dass wir des Weges vergäßen, den der Herr uns führte.“ ZP 24

Das Alpha - Wie kam es dazu?

Im Zentrum der Alpha-Krise steht ein Name: John Harvey Kellogg. Er war ein adventistischer Arzt, der das Sanatorium in Battle Creek um die Jahrhundertwende zu Weltruhm verhalf. Sein Arbeitseifer und seine Tatkraft mischte sich jedoch Ende des 19. Jahrhunderts mit einer neuen Idee: Gott sei in allem, in jeder Blume, in jedem Baum, in jedem Stück Brot. Was Kellogg als „großes Licht“ betrachtete, nötigte Ellen White schon 1881 ihm gegenüber ein Warnung auszusprechen: „Diese Theorien sind falsch. Ich musste ihnen schon früher widersprechen.“ 5MR 278/279 Verheiratet mit einer Siebenten-Tags-Baptistin kam Kellogg 1895 mit einem siebenten-tags-baptistischen Prediger namens Lewis in Kontakt, der ebenfalls pantheistische Ideen vertrat. In Kellogg reiften die pantheistischen Ideen weiter heran, so daß er erstmals 1897 öffentlich über den Pantheismus sprach. Auch andere wie Waggoner und Kress u.a. folgten seiner Auffassung, Gott sei in allem und predigten 1899 auf der Generalkonferenz in South Lancaster, Mass. Ellen White sandte warnende Briefe aus Australien, die, einen Monat vorher geschrieben und verschickt, genau zum rechten Zeitpunkt an Ort und Stelle eintrafen. Diese Warnungen wurden jedoch nicht beachtet. Die pantheistischen Ideen breiteten sich weiter aus und wurden in Battle Creek im College und im Sanatorium gelehrt. Weitere Warnungen wurden von Ellen White immer wieder gesandt und es geschah, daß am 18.02.1902 das Sanatorium in Battle Creek völlig niederbrannte. Um den Wiederaufbau zu finanzieren, wurde Kellogg gebeten, ein Buch zu schreiben, dessen Erlös dem Bau eines neuen Sanatoriums zufließen sollte. Kellogg schrieb dieses Buch und nannte es „The Living Temple“ (Der lebendige Tempel). In diesem Buch vertrat er aber erneut seine spiritistische, pantheistische Philosophie und löste heftige Diskussionen aus. Ellen White schrieb über dieses Buch: „In dem Buch »Living Temple« wird das Alpha einer schädlichen Irrlehre vor Augen geführt. Das Omega wird folgen und von denen angenommen werden, die nicht bereit sind, die von Gott gegebenen Warnungen zu beachten.“ 1AB 202
Kellogg war jedoch fest entschlossen, sein Buch drucken zu lassen und gab dem Review & Herald Verlag den entsprechenden Auftrag. Doch Gott selbst schritt ein: als die Druckvorlagen erstellt waren und das Buch bereit war, um gedruckt zu werden, fängt der Verlag Feuer und brennt bis auf die Grundmauern nieder. Gott hatte gesprochen, aber Kellogg wollte nicht hören. Er ließ das Buch bei einem Fremdverlag drucken und sorgte für seine weite Verbreitung unter Adventisten wie Nicht-Adventisten. So festigte sich seine Irrlehre und wuchs beständig an Gefahr. Ellen White urteilte: „Battle Creek wurde zum Sitz der Rebellion unter einem Volk, das der Herr großes Licht und besondere Vorrechte gegeben hat.“ PC71

Was ist das Omega?

Im Kontext der Alpha und Omega-Krise beschreibt Schwester White eine Vision des kommen Abfalls (Omega). „Der Feind der Seelen hat versucht, die Voraussetzung zu schaffen, dass eine große Reformation unter den Siebenten-Tags-Adventisten stattfinden sollte. Diese Reformation sollte darin bestehen, dass die Lehren, die als die Säulen unseres Glaubens angesehen werden, aufgegeben werden sollten. Im Zusammenhang damit sollte ein Prozess der Reorganisation zustande kommen. Was wäre das Ergebnis, wenn diese Reformation stattfinden würde? Die Grundsätze der Wahrheit, die Gott in seiner Weisheit der letzten Gemeinde gegeben hat, würden aufgegeben. Unsere Religion würde geändert. Die fundamentalen Grundsätze, die unser Werk in den letzten fünfzig Jahren getragen haben, würden als Irrtum gewertet. Eine neue Organisation würde aufgebaut. Bücher ganz anderer Art würden geschrieben. Ein System intellektueller Philosophie würde sich breitmachen. Die Begründer dieses Systems würden in die Städte gehen und ein erstaunliches Werk tun. Der Sabbat würde natürlich leichtfertig behandelt, ebenso Gott, der ihn einsetzte. Alles würde beseitigt, was einer neuen Bewegung im Wege stünde. Die Leiter würden lehren, dass die Tugend besser als das Laster ist. Da sie Gott aber abgeschafft haben, müssen sie sich auf menschliche Kraft verlassen, die ohne Gott völlig wertlos ist. Ihr Fundament würde auf Sand gebaut, Sturm und Wetter würden diese Gebäude mit sich fortreißen.“ 1AB206 
Eine teuflische Reformation sollte unter den STA stattfinden und darin bestehen, dass „die Säulen unseres Glaubens aufgegeben werden sollten.“

Was sind die Säulen unseres adventistischen Glaubens?

  • Der Heiligtumsdienst
    Die Natur Jesu
    Die Dreifache Engelsbotschaft (Papsttum, Sabbat/Sonntag, Ökumene, Gesetz etc.)
    Der Zustand der Toten oder die Entlarvung des Spiritismus
    Der Geist der Weissagung u.a.

 

Was geschah mit den Säulen unseres Glaubens?

Bereits in den 50er Jahren kam es zum Beginn einer folgenschweren Entwicklung innerhalb der STA. Von oberster Ebene unternahm man alle möglichen Anstrengungen, um den Ruf eine Sekte zu sein, abzuschütteln. Ausgelöst wurde diese Bemühung durch die Absicht zweier Evangelikaler in den USA: Donald Grey Barnhouse und Walter R. Martin. Barnhouse, Editor der evangelikalen Zeitschrift „Eternity“ (Ewigkeit) und Martin, evangelikaler Theologe, der in einem Buch die Adventisten als nichtchristliche Sekte entlarven wollte, trafen sich mit führenden adventistischen Leitern, um verschiedene für die Adventisten typische Glaubenspunkte zu diskutieren, von denen Barnhouse und Martin überzeugt waren, dass diese die STA als nichtchristliche Sekte definieren würden. Dabei ging es um die endgültige Versöhnung, die Jesus während des Untersuchungsgerichtes durch die Tilgung der Sünden im Allerheiligsten vollbringt. Ferner ging es um die Natur Jesu und um einige andere Punkte. Als die adventistischen Leiter mit den Aussagen unserer Bücher konfrontiert wurden, merkten sie schnell, daß all ihre Beteuerungen nicht verhindern würden, Barnhouse und Martin zu überzeugen, die STA seien eine christliche Kirche und keine Sekte. So entschloss man sich, ein Buch zu veröffentlichen, dass Fragen zu adventistischen Lehrpunkten beantworten sollte. 1957 erschien das Buch „Questions on Doctrine“ (Fragen zur Lehre). Dieses Buch wurde zu einem wichtigen Dokument des Beginns der Aufgabe der Säulen unseres Glaubens. 
„Er war ohne Sünde, nicht nur wegen Seines äußeren Verhaltens, sondern besonders auch in Bezug auf Seine Natur. ... Er war sündlos in Seinem Leben und in Seiner Natur...“ S.383
Als Endzeitvolk, das sich heiligt, um charakterlich so rein zu sein, wie Jesus es war (1.Joh 3,3), ist es von heilsentscheidender Bedeutung zu glauben, dass Er sündlos blieb, obwohl Er das selbe Fleisch hatte wie wir. Was nützt uns ein „Erlöser“, der zeigt, dass ein Gott der Sünde widerstehen kann? Wir brauchen einen Erlöser, der mit unseren menschlichen Waffen das Beispiel eines vollkommenen Lebens offenbart (Hebr 2,14.17) und uns damit ein Beispiel gegeben hat, dass der sündige Mensch, wenn er ganz seinen Willen Gott hingibt, nicht sündigt. Paulus schreibt: „Er (Gott) sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches“ Röm 8,3. Wer diesen Glauben nicht hat, hat den Geist des Antichristen (1.Joh 4,2.3)

Eine zweite Säule wurde demontiert - der Geist der Weissagung. Barnhouse schrieb in seinem Artikel „Sind STA Christen?“ ebenso, wie er über das prophetische Amt von Ellen White aufgeklärt wurde:
„Die adventistische Führerschaft behauptet, dass die Schriften von Ellen G. White nicht mit der Schrift gleichzusetzen sind. ... Sie geben zu, dass ihre Schriften nicht unfehlbar sind. ... Ihre Schriften sind kein Test zur Gemeindeaufnahme in die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten.“
Ellen White wurde gezeigt: „Die letzte Täuschung, die sich Satan überhaupt vornimmt, wird darin bestehen, dass das Zeugnis des Geistes Gottes wirkungslos werden soll.“ 1AB47 (engl 48) Wir sehen: die letzte Krise - das Omega - hat längst begonnen!

Eine dritte Säule, die demontiert wurde war die Lehre des Heiligtums. Barnhouse schrieb, wie er von der adventistischen Führerschaft aufgeklärt wurde: „...Herrn Martin und mir wurden von adventistischen Leitern rundweg gesagt , dass sie all solche Extreme (dass Jesus am 22.10.1844 in das Allerheiligste ging, um dort vor Seiner Wiederkunft ein Werk auszuführen; d. Verf.) zurückweisen. Sie sagten dies klar und deutlich.“
Die Verwerfung dieses so wichtigen Glaubenspunktes bestätigte sich in dem Buch „Fragen zur Lehre“ : „Jesus betrat das Heiligtum, und erschien in der Gegenwart Gottes für uns. Aber das geschah nicht in der Hoffnung etwas für uns in dieser Zeit oder für eine zukünftige Zeit zu erreichen. Nein! Er hat es bereits vollständig für uns erhalten - und zwar am Kreuz. ...“ S. 381 s.a. 354/355
Wenn Jesus die Versöhnung am Kreuz vollständig abgeschlossen hat, fragt man sich zwangsläufig: Was macht denn Jesus überhaupt so wichtiges dort oben? Dann gibt es auch kein abschließendes Versöhnungswerk und kein Untersuchungsgericht, dann gibt es auch keine Tilgung der Sünde, dann können wir nicht vollkommen werden, dann ist das Halten des Gesetzes auch nicht so wichtig, dann kann man als Sonntagshalter genauso gut errettet werden wie als Sabbathalter und die Dreifache Engelsbotschaft besteht im Wesentlichen nur in der Botschaft, Jesus hat am Kreuz alles für dich getan.
Steht man heute auch noch zu den Glaubenspunkten, die in QOD veröffentlicht wurden? Walter Martin äußert sich dazu in seinem Buch „The Kingdom of the Cults“: „Am 29. April 1983 antwortete W. Richard Lesher, Vizepräsident der Generalkonferenz, in einem persönlichen Brief: "Du fragtest zuerst, ob STA immer noch hinter den gegebenen Antworten aus `Questions on Doctrine‘ stehen wie sie es 1957 taten. Die Antwort ist Ja.‘“ S. 410 Daher finden wir auch in neueren Büchern über unsere Glaubenspunkte Aussagen wie diese: “Die Versöhnung wurde am Kreuz abgeschlossen...“ 27 Glaubensgrundsätze der STA 315, s.a. 365

In Deutschlands Predigerseminaren werden die Glaubenspunkte, die uns als Adventisten kennzeichnen sollen, schamlos verleugnet. „Ich glaube, dass 1844 weder im Himmel noch auf Erden irgend etwas passiert ist!“ (U. Worschech, Unterricht Predigerseminar Marienhöhe, Fach „Heiligtumslehre“, Mitschrift im Unterricht)
„Wir müssen die Theologie über das Heiligtum Ford-entwickeln.“ (U. Worschech am 24.10.86 anläßlich des Besuchs von Desmond Ford bei der AWA-Tagung vom 24.-26.10.86)
Wie treffend prophezeite Ellen White die Demontage unserer Glaubenspunkte, die für uns gegenwärtige Situation:
„Die Grundlage unseres Glaubens, die durch so viel Gebet und ernsthaftes Erforschen der Heiligen Schrift aufgerichtet wurde, wurde Säule für Säule hinweggenommen. Unser Glaube hatte nichts mehr, worauf er ruhen konnte - das Heiligtum war fort und die Versöhnung war fort...“ (1904) UL152

Das Omega heute – Die Dreifache Engelsbotschaft

Nimmt man die Versöhnung, die im Allerheiligsten geschieht, weg, so muss das Fundament der Dreifachen Engelsbotschaft notwendigerweise auch fallen, denn die drei Engel verweisen direkt auf das Erlösungswerk Jesu im Allerheiligsten (vgl. EG 248). Ellen White schreibt: „Es wurden mir drei Stufen gezeigt - die erste, zweite und dritte Engelsbotschaft. Mein begleitender Engel sagte: "Wehe dem, der auch nur das Geringste an diesen Botschaften ändert. Das richtige Verständnis dieser Botschaften ist von größter Wichtigkeit. Das Schicksal von Seelen hängt von der Art und Weise ab, wie sie angenommen werden." Ich wurde dann wieder durch diese Botschaften zurückgeführt und sah, wie teuer das Volk Gottes seine Erfahrungen erworben hatte. Es hat sie durch viele Leiden und schweren Kampf erlangt. Gott hat seine Kinder Schritt für Schritt hindurch geleitet, bis er sie auf einen sicheren, unbeweglichen Standort gestellt hat. Ich sah Personen sich dem Standorte nähern und das Fundament desselben untersuchen. Manche stiegen unverzüglich mit Freuden hinauf; andere fingen an, an dem Fundament Fehler zu finden. Sie wünschten Verbesserungen vorzunehmen, dann würde der Standort vollkommener und die Leute glücklicher sein. Manche stiegen auf den Standort, um ihn zu prüfen, und erklärten, dass er verkehrt gebaut sei. Aber ich sah, dass fast alle fest auf dem Standorte standen und diejenigen ermahnten, die zurückgetreten waren, dass sie mit ihren Klagen aufhören möchten; denn Gott war der Baumeister, und sie stritten gegen ihn.“ EG 251
Wie oft hören wir beim Verteilen von Flugblättern über die Dreifache Engelsbotschaft aus dem Munde von bekenntlichen Adventisten, man könne nicht mit dem Tier, seinem Malzeichen und seinem Bild missionieren. Dies sei nicht die richtige Methode. Dies sei hart, Mission mit der Brechstange und „nicht unser Stil“. Man distanziert sich zwar von Form und Methode, es ist jedoch offensichtlich, dass man vielmehr das Bekanntwerden unserer Botschaft in der Öffentlichkeit fürchtet. Das direkte Entlarven des Papsttums als das Tier, der Katholischen Kirche als die Hure und der bekenntlichen Protestanten als die Töchter der Hurerei wird in der Öffentlichkeit als unangenehm empfunden, weil es uns bei anderen Kirchen den Ruf, eine Sekte zu sein, einbringt. Damit ruft es Widerstand hervor, mindert unsere Anerkennung und unseren Einfluss in der Welt und bringt schließlich Verfolgung. Man findet an dem Fundament Fehler, klagt, will Verbesserungen vornehmen und erklärt - wenn nicht mit Worten, dann doch mit Taten - das Fundament sei verkehrt gebaut. Das sind nicht die Gefühle einzelner Adventisten, sondern dahinter steht eine die gesamte Organisation der STA durchdringende Politik wie durch folgendes Beispiel gezeigt werden kann:

Ex-GK-Präsident Neal Wilson äußerte sich im Pacific Union Recorder: „ Es ist nicht unsere Aufgabe, die Römisch-katholische Kirche zu beleidigen.“ , 18. 02. 1985, S.4 Das klingt gut und hat auch seine Berechtigung, aber was meint er wirklich damit? Im Rahmen einer Gerichtsverhandlung, in der eine Klage gegen die Minderbezahlung von Frauen im Pacific Press abzuwehren war, machte er folgende Aussage: „Es trifft zu, dass es eine Zeit im Leben der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten gab, in der sie eine klare anti-römisch-katholische Haltung einnahm und der Begriff „Hierarchie“ im herabsetzenden Sinne gebraucht wurde, um damit die päpstliche Form von Kirchen Regiment zu bezeichnen. Diese Haltung seitens der Gemeinschaft war jedoch nichts weiter als der Ausdruck einer weit verbreiteten anti-päpstlichen Einstellung unter den konservativen protestantischen Kirchen gegen Ende des letzten und Anfang dieses Jahrhunderts, die jedoch bereits, wenigstens was die Gemeinschaft der STA anbetrifft, auf den Müllhaufen der Geschichte gewandert ist.“ EEOC vs PPPA and GC, Civil Case #74-2025 CBR (1975)
Wie kommt der oberste Mann einer Gemeinschaft, die von Gott berufen wurde, eine vor den Bestrebungen des Papsttums warnende Botschaft zu bringen, dazu, diese Botschaft auf den „Müllhaufen der Geschichte“ zu werfen? Wie kommt er dazu, das von Gott anvertraute heilige Gut so entschlossen zu verwerfen? Neal Wilson musste in Zeiten des Friedens seinen Glauben vor dem Gericht bekennen, aber er hat ihn verraten. Aber das Verwunderliche ist, das diese Äußerung gar keine Entrüstung zu verursachen scheint. Vielmehr hat man den Eindruck, dass der GK-Präsident hier eine allgemein akzeptierte Haltung unter den STA formuliert hat. Ellen White bringt es auf den Punkt: „Die Ansicht verbreitet sich immer mehr, dass wir in den wichtigsten Punkten nicht so weit auseinandergehen, wie vermutet wurde, und dass ein kleines Zugeständnis unsererseits uns in ein besseres Verhältnis mit Rom bringen werde. Es gab eine Zeit, da die Protestanten einen hohen Wert auf die Gewissensfreiheit legten, welche so teuer erkauft worden war. Sie lehrten ihre Kinder, das Papsttum zu verabscheuen und hielten dafür, dass ein Streben nach Übereinstimmung mit Rom der Untreue gegen Gott gleichkäme. Aber wie weit verschieden sind die Gefühle, welche sich jetzt kundgeben!“ GKo 527 [564]
Wenn wir jetzt in Zeiten des Friedens so offen unseren Glauben verleugnen, wie soll es werden, wenn die Gesetze gegen uns sind? „Wenn es dich müde macht, mit Fußgängern zu gehen, wie wird es dir gehen, wenn du mit Rossen laufen sollst? Und wenn du schon im Lande, wo keine Gefahr ist, Sicherheit suchst, was willst du tun im Dickicht des Jordans?“ Jer 12,5

Babylon, Ökumene und die Dreifache Engelsbotschaft

Auch das klare Verständnis in Bezug auf den Begriff „Babylon“ weicht zunehmend der Verwirrung unter den STA. Von einem Vereinigungsvorsteher hörte ich schon vor Jahren: „Babylon ist in uns.“ (Die Frage, wie man unter diesen Umständen dem Ruf, aus Babylon herauszugehen, folge leisten kann, blieb unbeantwortet.) Weitere diffuse babylonische Definitionen sind: Babylon ist „die Gottlosigkeit meiner Stadt.“ (Adventist Review, 31.12. 1992, S.9); „Böse Einflüsse“ (Signs of the Times, Juni 1992, S.29); „Ist der Versuch Erlösung durch eigene Werke zu gewinnen.“ (Adventist Review, 31. Dezember 1992, S.9)

Bei uns in Deutschland ist das Thema Babylon ein besonders heikles Thema. Der Grund dafür ist, dass beide deutschen adventistischen Verbände eine Mitgliedschaft in der ACK, dem nationalen ökumenischen Gremium, unterhalten. Diese Mitgliedschaft wurde klammheimlich vollzogen, das Adventvolk wurde erst nach vollendeten Tatsachen informiert, aufgekommene Diskussionen wurden mit einem Diskussionsverbot belegt. Dieser Prozess dauert seit mehreren Jahren an, und inzwischen hat eine große Mehrheit der Delegierten für einen Verbleib in diesem ökumenischen Bündnis ACK gestimmt.


Um zu zeigen, dass unsere historische Auslegung von Babylon nicht wahr sein kann, verwies R. Nickel, ein ranghoher Prediger, im Rahmen einer Predigt in der adventistischen theologischen Hochschule Friedensau auf die ACK-Mitgliedschaft. „In der klassischen Auslegung unserer Gemeinschaft ist Babylon folgendes: Die Mutter der Hurerei, so wie es in der Offenbarung steht, ist die katholische Kirche und ihre verderbten Töchter, das sind die abgefallenen religiösen Organisationen verschiedener Kirchen protestantischen Glaubens. ... Die Frage ist, gilt das noch, was damals galt, was damals gegenwärtige Wahrheit war? Ich möchte noch einmal zurückkommen auf die Diskussion ACK. Denn da macht es sich wirklich fest, wenn die protestantischen Kirchen wirklich Babylon sind, wie kann man sich dann mit ihnen verbinden und in die ACK eintreten? Nehmen wir die klassische Auslegung ernst über Babylon, müssten wir alle gegen die ACK sein.“ (R. Nickel, Predigt gehalten am 02.11.1996 in Friedensau) 
Tatsache ist jedoch, daß (fast) alle Prediger und Leiter für die ACK-Mitgliedschaft sind. Die Schlussfolgerung ist daher zwingend, dass wir nicht gleichzeitig an der historischen Auslegung über Babylon festhalten und Mitglied im ökumenisch-babylonischen Bündnis sein können. (Lk 16,13; 2.Ko 6,14) Der Inhalt der Dreifachen Engelsbotschaft ist auch der Ökumene direkt entgegengesetzt. Sie warnt ja vor dem Bild und ihre Verkündigung ist ausdrücklich gegen die Spielregeln der Ökumene. Demnach darf niemand das Ziel verfolgen, Glieder anderer Mitgliedskirchen abzuwerben. Wie kann man da den Ruf erschallen lassen: Geht aus von ihr mein Volk!? Wie kann man diesen Ruf geben, wenn man selbst hineingeht? Und über noch einen Punkt dürfen wir absolut sicher sein: weder die Katholiken noch die Protestanten lassen die Adventisten Mitglied in der ökumenischen ACK werden, ohne sich bestätigen zu lassen, daß das historische adventistische Verständnis der Dreifachen Engelsbotschaft verleugnet wurde. Und so war es auch. 
In der ACK-Versammlung, in der es um die Empfehlung zur Aufnahme der STA ging, wurden die adventistischen Vertreter direkt auf die historisch-adventistische Auslegung der Dreifachen Engelsbotschaft angesprochen, ob diese immer noch gelten würde. Der Protokollbericht der Mitgliederversammlung der ACK vom 3./4.6.92 in Arnoldshain dokumentiert: „Auf Wunsch des römisch-katholischen Gesprächspartners, Dr. H. J. Urban, habe man dann auch ganz konkret gefragt, ob die Auslegung von Offenbarung 13, die traditionellerweise bei den Adventisten auf das Papstamt gedeutet wird, das mit dem Antichristen gleichgesetzt worden ist, auch heute noch gelte. Die Antwort darauf lautete, daß man hier in einer Tradition stehe, die von der Reformation herkommt und die zweifellos auch noch wirksam ist; man habe sich aber weithin eine institutionelle Identifizierung des Antichristentums etwa auf das Amt des Papstes abgewöhnt und frage eher nach antichristlichen Zügen, die sich auch in der eigenen kirchlichen Gemeinschaft finden könnten; so dass sich die von Offenbarung 13 traditionell ausgehende Kritik prinzipiell auch gegen die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten richten könne. Diese Erklärung sei für die römisch-katholische Seite befriedigend gewesen, so dass der Vorstand der ACK beschloss, der Mitgliederversammlung zu empfehlen den Antrag der Adventisten befürwortend an die Mitgliedskirchen zur Entscheidung weiterzuleiten“. (siehe 54 Fragen, Dokument 3, S. 3)

Auch der Vorsteher des Norddeutschen Verbandes, Rupp, verleugnete in einem Briefwechsel und in Gesprächen mit dem Vorsitzenden der ACK, Bischof Held, ausdrücklich unsere von Gott gegebene Botschaft. Babylon wurde hier lediglich als Zustand bezeichnet, der auch in der eigenen Gemeinde zu finden sein könne. Bischof Held hat die Worte und das Schreiben des STA-Vorstehers offensichtlich als unmissverständlich empfunden, wie aus seiner Antwort hervorgeht:
„Sehr geehrter Herr Rupp,... Kurz zuvor wird die Auffassung ausdrücklich bestätigt, die Sie in unserem Gespräch jedenfalls für die Leitung der Siebenten-Tags-Adventisten als nicht mehr gegeben bezeichnet haben, dass ‘in der historischen Entfaltung der religiös-politischen Macht des Papsttums die Erfüllung biblischer Weissagungen (Daniel 7, Offenbarung 13 und 17)’ auch heute noch von den Siebenten-Tags-Adventisten gesehen wird“. (Dokument 1)
Auch der Oberkirchenrat K. Schwarz, Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland, schreibt: “Für die Gastmitgliedschaft der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten in der ACK gilt...die von ihnen genannten Spannungen Papsttum=Antichrist)... von seiten der STA keine Existenzgrundlage mehr haben“. (in: Kobialka, M. (1994): Ökumene und Weltregierung, S.100)
Von den Leitern der STA ist uns die Ökumenezugehörigkeit immer als eine wunderbare Gelegenheit dargestellt worden, für unseren Glauben ein Zeugnis zu geben. Man könne ihnen so viel besser die Adventbotschaft vermitteln. Welch ein Hohn! Welch eine Heuchelei! Die Mitgliedschaft in der Ökumene ist Verrat an unserer Botschaft und eine erneute Kreuzigung Christi (s. EG 253 „Ich sah, dass wie die Juden Christus kreuzigten, die Namenskirchen diese drei Botschaften gekreuzigt hatten...“)
Aus den zahlreichen inspirierten Weisungen bezüglich Bündnisse mit Un- oder Andersgläubigen zwei Zeugnisse von Ellen White:
„Die Oppositionellen schließen sich in Bündnissen zusammen, in Gesellschaften, in Verbänden und Arbeitsgemeinschaften. Wir sollen mit diesen Organisationen nichts zu tun haben. Gott ist unser Herr und Herrscher, er ruft uns auf, aus solchen weltlichen Beziehungen auszutreten und unabhängig zu sein.“ (Ms 71 EGW, 1903)
„Die Wächter auf den Zinnen Zions sollen keine Gemeinschaft mit denen pflegen, die der Wahrheit in Christo die Wirkung rauben. Lasst nicht zu, dass sie einer Arbeitsgemeinschaft beitreten, die durch Unglauben, durch das Papsttum und den Protestantismus geprägt sind...“ (Rev. and Herald 24.3. 1896)
Dabei sollte niemand übersehen, was der ACK wirklich ist oder wie der Papst dieses ökumenische Gremium sieht. Papst Johannes Paul II erklärte anlässlich seines Besuchs in Deutschland (Paderborn) am 22.6.96: "Für sie haben sich gute ökumenische Beziehungen zu den Kirchen in diesem Land gebildet. Sie arbeiten aktiv mit in den ökumenischen Gremien, so besonders in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Manche hilfreiche Anregung für die Gestaltung kirchlicher Gemeinschaft gelangt so auch nach Deutschland...Die Einheit, die wir anstreben, muss schrittweise wachsen... Deshalb ist es unsere Pflicht, Barrieren abzubauen und ein größeres Maß an Gemeinschaft zu erstreben im festen Vertrauen darauf, dass der Herr uns zu ‘jenem segensreichen Tag’ führt, ‘an dem die volle Einheit im Glauben’ erreicht sein wird und wir einträchtig miteinander die heilige Eucharistie des Herrn werden feiern können“. (in: Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls, 126, Bonn 6/1996, S.22ff.)
Was suchen Adventisten im ACK? Wollen sie mit den Katholiken die Eucharistie feiern? 
Das Omega ist längst da und der Herr helfe uns dies zu erkennen und recht zu handeln!

Was tun?

Wie müssen wir uns in dieser Zeit des Abfalls verhalten? Viele Adventisten sind verwirrt und wissen nicht, was jetzt zu tun ist. Es scheint, als habe niemand mit einem derartigen Ausmaß des Abfalls gerechnet, obwohl Schwester White schreibt: „Das Omega wird ein erschreckendes Ausmaß haben." 1SM 197 (AB I 199)Von Prüfung haben wir als Adventisten gehört und selbst davon geredet, von der Sichtung ebenso und dass ein Omega kommen soll, wissen wir auch - aber nun ist es da und nur wenige wollen es wahrhaben. 
Die Antwort auf die Frage, wie wir uns in der Omega-Krise verhalten sollen, ist klar aus den Zeugnissen über die Alpha-Krise herauszulesen. Hier gelten die gleichen Grundsätze. Der Grund, warum Alpha und Omega miteinander verknüpft werden, ist der, dass im Omega die gleichen Prinzipien anzuwenden sind, die in der Alpha- Krise angewandt werden mussten. Wir sollen deswegen aus der Geschichte lernen, weil sie sich wiederholt. In der Alpha-Krise schrieb Ellen White: „Es ist mir gezeigt worden, dass wir in unserer Erfahrung den selben Zustand der Dinge angetroffen haben und antreffen werden.“ BCL 124

Welche Ratschläge gab Schwester White nun in der Alpha-Krise? Ein Beispiel:
„Ältester Farnsworth und seine Frau wurden gebeten einige Zeit in Battle Creek zu verbringen, um für die Gemeinde zu arbeiten. Ich ermutigte sie dies zu tun, und beriet sie, wie man vorgehen sollte. Für Elder (Ältesten) Farnsworth und Elder A.T. Jones wäre es gut Schulter an Schulter zu stehen und das Wort für einige Zeit im Versammlungshaus zu predigen, um der Posaune einen deutlichen Ton zu verleihen. In Battle Creek gibt es Seelen, die gekräftigt werden müssen. Viele werden die Warnungsbotschaft froh aufnehmen und erkennen. Elder Farnsworth sollte aber nicht lange in Battle Creek bleiben. Ich schreibe euch diese Dinge, weil es wichtig ist, dass sie verstanden werden. Gott möchte begabte Menschen, die nicht von den Grundsätzen der Gerechtigkeit abweichen, um in der Kapelle in Battle Creek für die Wahrheit einzustehen. Ein Mann sollte in Battle Creek nicht für eine lange Zeit eingesetzt werden. Nachdem er treu die Wahrheit eine Zeitlang verkündigt hat, sollte er weggehen, um woanders zu arbeiten. Dafür sollte ein anderer ernannt werden, der der Posaune einen deutlichen Ton geben wird.“ Paulson Coll. 108
In diesem Zeugnis erhalten wir aus inspirierter Feder eine präzise Beschreibung unserer Pflicht in der Alpha- bzw. Omega-Krise. Dabei werden zwei Aspekte nachdrücklich betont. Zum einen sind wir aufgefordert, der Posaune einen deutlichen Ton zu geben und die Geschwister zu warnen. Zum anderen werden wir selbst gewarnt, uns dem Einfluss des Abfalls für längere Zeit auszusetzen.
Der erste Aspekt, der Posaune einen deutlichen Ton zu geben, muss auch unser erster Schritt sein. Immer wieder rief Ellen White in der Alpha-Krise zum entschiedenen Handeln auf. Hier einige Zeugnisse:
„Mir wurde eine Plattform gezeigt, die von solidem Bauholz gestützt wurde - das waren die Wahrheiten des Wortes Gottes. Jemand, der eine hohe Stellung im ärztlichen Bereich hatte, beeinflusste diesen Mann. Dieser Mann sollte das Bauholz entfernen, das die Plattform trug. Dann hörte ich eine Stimme: »Wo sind die Wächter, die auf den Mauern Zions stehen sollten? Schlafen sie?«“ 1AB 206
„...Wird man diesem Mann erlauben, Lehren zu verbreiten, die die vergangene Erfahrung des Volkes Gottes nicht anerkennen? Es ist an der Zeit, entschiedene Schritte zu unternehmen.“ 1AB 206 
„Der Kampf geht weiter. ... Wo sind die treuen Hüter der Herde Gottes? Wo sind seine Wächter? Stehen sie auf den Türmen und geben das Notsignal oder lassen sie das Unheil ungehindert passieren?“ 1AB 196
„Werden die Männer in unseren Institutionen schweigen und zusehen, wie hinterlistige Irrtümer verbreitet werden und die Seelen verderben? ... Ist es nicht an der Zeit, dass wir uns die Frage stellen: Sollen wir dem Feind erlauben, dass er uns dahin führt, das Werk der Verkündigung der Wahrheit aufzugeben?“ 1AB 197
Gleichgültigkeit und Trägheit hat in der Omega-Krise ebensowenig Raum, wie in der Alpha-Krise. "Wenn Gott eine Sünde mehr als andere verabscheut, an der sein Volk schuldig ist, dann ist es die des Nichtstuns in einem Notfall. Gleichgültigkeit und Neutralität in einer religiösen Krise wird von Gott als schweres Verbrechen betrachtet und ist gleich der übelsten Art Feindschaft gegen Gott." 3T 281 
Um uns zu helfen, die Gefährlichkeit dieser Notsituation der Gemeinde wirklich zu begreifen, hat Gott während der Alpha-Krise Ellen White eine Vision von einem Eisberg gegeben.
„Eines Nachts wurde mir eine Szene deutlich vor Augen geführt. Ein Schiff befand sich bei starkem Nebel auf See. Plötzlich rief die Wache: »Eisberg voraus!« Da, turmhoch über dem Schiff, war ein riesiger Eisberg. Eine befehlende Stimme rief: »Volle Fahrt voraus!« Es gab nicht das geringste Zögern. Sofort musste gehandelt werden. Der Maschinist gab volle Kraft, und der Steuermann nahm direkten Kurs auf den Eisberg. Mit einem Krach fuhren sie in das Eis. Es gab eine fürchterliche Erschütterung. Das Eis zerbrach in viele Stücke und fiel wie mit einem Donnerschlag auf das Deck.“ 1AB 207
„Ich wurde belehrt, mich ganz deutlich auszudrücken. »Kämpft dagegen an!« wurde mir gesagt. »Kämpft ganz entschieden und sofort dagegen an!« ... In dem Buch »Living Temple« wird der Anfang (das Alpha) einer schädlichen Irrlehre vor Augen geführt. Das Ende (Omega) wird folgen und von denen angenommen werden, die nicht bereit sind, die von Gott gegebenen Warnungen zu beachten. ... Mein inniger Wunsch ist es, dass ich erleben darf, wie sie frei im Herrn dastehen. Ich bete darum, dass sie den Mut haben, entschieden für die Wahrheit einzutreten wie sie in Jesus ist und fest bis zum Ende ihr Vertrauen behalten.“ 1AB 202
„Sie haben falsche Worte gehört und gesehen, wie falsche Grundsätze befolgt wurden. Aber sie haben kein Wort der Missbilligung verlauten lassen, weil sie befürchteten, sie würden abgewiesen. Ich fordere alle auf, die unter dem Druck dieser Verhältnisse stehen, sich von diesem Zwang zu lösen und als freie Menschen in Christus standzuhalten. Nur mit Entschlossenheit wird dieser Bann von ihnen genommen werden.“ ABI 199
Deutlicher kann der Aufruf zum aktiven Handeln nicht sein. Wer den Abfall erkennt, ist verpflichtet, kompromisslos gegen ihn zu protestieren. Die Zeiten sind vorbei, in denen wir den verderbenbringenden Irrtum einer Predigt bis zum Ende abwarten müssen, um nach dem Gottesdienst den Prediger unter vier Augen unser Missfallen zum Ausdruck zu bringen.
„Möge jetzt jeder aufstehen und arbeiten, wie es für ihn möglich ist. Möge er zur rechten Zeit oder zur Unzeit sprechen und auf Jesus sehen, damit er ihm Mut und Kraft und Gelingen schenkt. ... Meine Botschaft an Euch lautet: Hört der Verdrehung der Wahrheit nie mehr zu, ohne dass Ihr dagegen protestiert. Entlarvt die anmaßenden Spitzfindigkeiten, die, wenn sie angenommen werden, Prediger, Ärzte und Arbeiter der ärztlichen Mission dazu bringen werden, die Wahrheit zu verwerfen. Jeder muss jetzt seinen Mann stehen. Gott ruft Männer und Frauen, sich unter das blutbefleckte Banner des Fürsten Immanuel zu begeben. Ich wurde unterwiesen, unser Volk zu warnen; denn viele stehen in der Gefahr, Lehren und Spitzfindigkeiten anzunehmen, die die Grundsäulen unseres Glaubens zerstören.“ 1AB 197/ 198

Rettet unsere Jugend

Ellen White sandte viele Warnungen, die Jugend nach Battle Creek auf das College zu schicken. Sie fürchtete um die Adventjugend, weil ein verderbenbringender Einfluss von dieser Stätte ausging. „Jene, die nach Battle Creek geströmt sind und dort bleiben, sehen und hören viele Dinge, die darauf abzielen, ihren Glauben zu schwächen.“ Paulson Collection 109
Sieht es in unseren heutigen Predigerseminaren jedoch besser aus? Die Heiligtumslehre wird verworfen, Bibelkritik gelehrt, nicht mehr an eine Sieben-Tage-Schöpfung geglaubt, die Notwendigkeit einer Naherwartung geleugnet, etc. Diese Dinge sind in Bezug auf unsere deutschen Predigerseminare dokumentiert und von Predigerschülern bestätigt worden.
Was jedoch unsere Predigerseminare heute sind, sind unsere Gemeinden morgen. Oder anders gesagt: was unsere Predigerseminare gestern waren, sind unsere Gemeinden heute.
Wozu dienen Schulen überhaupt? Sie sollen die Wahrheit unseres Glaubens, an die nächsten Generationen weitergeben. Wenn aber in den Schulen Irrtum vermittelt wird, so wird er auch von den Kanzeln weitervermittelt werden. Auf diese Weise wird die Wahrheit in den Gemeinden niedergerissen und das Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis.
Davon ist besonders die Jugend betroffen. Aber wie ist es um sie bestellt? Meine Frau saß eines abends nach dem Gebet auf der Couch und schluchzte unaufhörlich. Sie war nicht zu trösten. Sie weinte um ihre ehemaligen Freunde aus der Adventjugend. Niemand schien übriggeblieben, der noch am Glauben festhielt. Alle ihre früheren Freunde waren in die Welt zurückgefallen. Einige davon als Glieder der STA, einige waren ausgetreten.
Aber ist denn das ein Wunder? Was macht die Adventjugend, wenn sie zusammenkommt? Nach der kurzen Pflichtandacht am Sabbatnachmittag werden die Spiele ausgepackt, Tischtennis, Billard oder sonst irgend etwas. Ich traf einen Prediger, der lud die Jugend seiner Gemeinde zu sich, wobei jeder ein Video mitbringen durfte. Dann wurde die ganze Nacht ein Spielfilm nach dem anderen geschaut - Sex and Crime bis zum Morgengrauen. 
Wieviel Adventisten halten Ihre Pflicht für erfüllt, wenn sie ihre Kinder den Predigern und Sabbatschulen zur Religionserziehung anvertrauen?! Wie wenige machen sich Gedanken, welchen Einfluss die Gemeinde, in die sie gehen, auf ihre Kinder ausübt?! 
Schon in der Alpha-Krise rief Ellen White immer und immer wieder dazu auf, sich nicht diesem Einfluss, der die Säulen unseres Glaubens zerstört, auszusetzen. Das galt besonders für die formbare Jugend. Sie schrieb:
„Ich würde sagen, sei vorsichtig, welche Schritte du tust. Es ist nicht Gottes Plan, daß unsere Jugend nach Battle Creek gerufen werden sollte.“ Battle Creek Letters 4
„Wir protestieren im Namen des Gottes Israel dagegen, die Jugend an einen Ort zu rufen, von dem der Herr erklärt hat, dass sie dorthin nicht gehen sollen.“ Battle Creek Letters 5
„Das mir von Gott gegebene Licht, dass unsere Jugend sich nicht in Battle Creek sammeln soll, um Ihre Ausbildung zu erhalten, hat sich nicht im Geringsten geändert. Die Tatsache, dass das Sanatorium in Battle Creek wieder aufgebaut wurde, ändert dieses Licht nicht. Alles, was in der Vergangenheit Battle Creek zum ungeeigneten Ort für unsere Jugend machte, existiert auch heute, denn man muss den Einfluss berücksichtigen.“ Battle Creek Letters 4
Als das treue Predigerehepaar Haskell einen Ruf erhielt nach Battle Creek zu kommen, riet sie:
„Dass Du eine Einladung erhalten solltest, um nach Battle Creek zu gehen und dort den Krankenschwestern und Medizinstudenten Bibellektionen zu geben, überrascht mich nicht. Ich wurde aufgeklärt, dass man Anstrengungen unternehmen würde, Eure Namen als Lehrer der Krankenschwestern in Battle Creek zu bekommen, so dass die Leiter des Sanatoriums unserm Volk sagen können, der Älteste Haskell und seine Frau geben den Krankenschwestern in Battle Creek Unterricht. Das würden sie als ein Mittel einsetzen, um jene nach Battle Creek zu locken, die sonst die Warnung, zur Ausbildung dort hinzugehen, beachten würden.“ Paulson Collection 108
Ebenfalls an Haskells richtete sie folgende von vielen nicht für möglich gehaltene Anweisung:
„In eine Richtung gibt es ein wenig Hoffnung. Nehmt junge Männer und Frauen und tut sie dorthin, wo sie zu unseren Gemeinden so wenig Kontakt wie möglich haben, damit der in dieser Zeit so häufig anzutreffende niedrige Grad der Frömmigkeit nicht ihr Verständnis wahren Christseins verdirbt.“ 12 MR 333
Viele meinen, Ellen White rief dazu auf, Battle Creek zu verlassen, allein um einer Zentralisation vorzubeugen. Dies war jedoch nur ein Teilaspekt, der wegen des dort vorherrschenden Abfalls zusätzlich schwerer ins Gewicht fiel. Sie brachte ihre von Gott gegebene Botschaft auf den Punkt:
„’Heraus aus Battle Creek’ ist meine Botschaft!“ Paulson Collection 111

Jemand mag sagen, in meiner Gemeinde wird aber kein Pantheismus gelehrt. Die Aussagen von Ellen White treffen hier nicht zu. Das mag sein und ich freue mich über jede lokale Gemeinde der STA, die noch einigermaßen intakt ist. Es werden aber weltweit offensichtlich immer weniger. Dennoch geht es nicht allein um Pantheismus, es geht um das Prinzip. Stelle Dir die Frage, wie geht man in Deiner Heimatgemeinde mit dem Geist der Weissagung um? Wird er dort als das unfehlbare Wort Gottes hochgehalten? Wie hat die Gemeinde reagiert als du sie korrigieren wolltest? Hat sie bereut und Buße getan?
„Von denen, die ständig wirken, um den Glauben an die Botschaften, die Gott Seinem Volk sendet, zu untergraben, bin ich angewiesen worden zu sagen: ‘Geht aus von ihnen und sondert euch ab.’“ Review & Herald 23.Juli 1908

Ist Deine Gemeinde in einer ökumenischen Organisation eingebunden? Wie haben die Verantwortlichen und die Glieder reagiert als Du dagegen protestiert hast? Haben sie bereut und Buße getan? Meinst Du vielleicht wir sollten zwar die ökumenischen Verbindungen meiden, aber nicht die bekenntlichen Adventisten, die dafür eintreten? „Wenn jene, die sich mit der Welt verbinden und sich selbst dabei für makellos halten, für ein Zusammengehen mit den Leuten eintreten, die seit jeher die Gegner der Sache der Wahrheit gewesen sind, sollten wir sie ebenso entschieden fürchten und meiden, wie es Nehemia tat.“ PK 464/465
Wird in Deiner Gemeinde fremdes Feuer in Form von Theater, Rollenspiel, weltlicher oder charismatischer Musik dargebracht, wendet Dein Prediger NLP-Hypnose Techniken an oder irgend etwas dergleichen? Wie hat die Gemeinde reagiert als Du dagegen protestiert hast? Hat sie bereut und Buße getan? „Als die Männer Israels die verwerflichen Handlungen der Priester sahen, hielten sie es für ihre Familien am besten, nicht mehr zu der allgemeinen Anbetungsstätte zu kommen. Viele verließen Silo entrüstet und verwirrt. Schließlich entschlossen sie sich, selbst zu opfern. Sie meinten, dass dies Gott angenehmer sei, als wenn sie die verabscheuungswürdigen Praktiken im Heiligtum gutheißen würden.“ BK 84
Geschichte der Erlösung 309-311: „Der große Gegner suchte nun durch Hinterlist das zu erreichen, was er sich mit Gewalt nicht hatte sichern können. ... Selbst zu einigen Zugeständnissen bereit, schlugen sie den Christen vor, dass auch sie Kompromisse schließen sollten, damit sich alle auf der Ebene des Glaubens an Christum vereinigen könnten.

Nun befand sich die Gemeinde in einer furchtbaren Gefahr, mit welcher Gefängnis, Folter, Feuer und Schwert verglichen, als Segnungen dastanden. Einige Christen standen fest und erklärten, daß sie auf keinerlei Übereinkommen eingehen könnten. ... Dies war für die treuen Nachfolger Christi eine Zeit großer Angst. Unter dem Deckmantel eines scheinbaren Christentums wußte Satan sich in die Gemeinde einzuschleichen, um ihren
Glauben zu verfälschen und die Gemüter vom Worte der Wahrheit abzulenken. ...
Es gibt aber keine Gemeinschaft zwischen dem Fürsten des Lichts und dem Fürsten der Finsternis, mithin auch keine Vereinbarung unter ihren Nachfolgern. Als die Christen einwilligten, sich mit Seelen zu verbinden, die nur halb vom Heidentum bekehrt waren, betraten sie einen Pfad, der sie weiter und weiter von der Wahrheit abführte; Satan aber frohlockte, dass es ihm gelungen war, eine so große Zahl der Nachfolger Christi zu täuschen. Dann übte er seine Macht in einem noch stärkeren Grade auf die Betrogenen aus und trieb sie an, diejenigen zu verfolgen, welche Gott treu blieben. Niemand konnte dem wahren Christenglauben so kräftig widerstehen wie seine ehemaligen Verteidiger: und diese abtrünnigen Christen im Verein mit ihren halbheidnischen Gefährten zogen gegen die wesentlichsten Lehren Christi in den Kampf.
Nach langem und schwerem Kampfe entschlossen sich die wenigen Getreuen, jede Gemeinschaft mit der abtrünnigen Kirche aufzuheben, falls diese sich beharrlich weigere, dem Irrtum und dem Götzendienst zu entsagen. Sie erkannten, dass Trennung eine unbedingte Notwendigkeit war, wenn sie selbst dem Worte Gottes gehorchen wollten. Sie wagten weder Irrtümer zu dulden, die für ihre eigenen Seelen gefährlich waren, noch ein Vorbild zu lassen, das den Glauben ihrer Kinder und Kindeskinder gefährden würde. Um Frieden und Einheit zu wahren, standen sie bereit, irgendwelche mit ihrer Gottestreue vereinbarte Zugeständnisse zu machen; sie fühlten aber, dass selbst der Friede unter Aufopferung ihrer Grundsätze zu teuer erkauft sei. Konnte Einigkeit nur dadurch gesichert werden, dass Wahrheit und Rechtschaffenheit aufs Spiel gesetzt würden, dann mochte lieber Spaltung, ja selbst Krieg kommen. Es würde für die Gemeinde und die Welt gut sein, wenn die Grundsätze, welche jene standhaften Seelen zum Handeln bewogen, im Herzen des bekenntlichen Volkes Gottes wiederbelebt würden.“

Werden wir die Lektionen der Vergangenheit lernen? Werden wir die Stunde der Heimsuchung Jerusalems erkennen? Werden wir recht handeln? Der Herr helfe uns in dieser dramatischen Stunde der Entscheidung.

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